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Klassik-Pop-et cetera
Am Mikrofon: Der Cellist Kian Soltani "Man soll wie ein Sänger denken, atmen, klingen." Das ist dem Cellisten Kian Soltani immer wieder mitgegeben worden. Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau gehört zu seinen Vorbildern. Vielleicht auch deshalb ist Kian Soltani nicht nur Cellist, sondern ein vielseitiger Musiker. Er komponiert und er liebt Jazz, zu Hause improvisiert er am Klavier. In Bregenz wurde Soltani 1992 geboren, seine Eltern stammen aus dem Iran, die persische Musik war zu Hause immer wichtig - so spielt er auch die Kamantsche, eines der ältesten persischen Streichinstrumente. Dazu ist Soltani einer, der locker aus seinem Leben erzählt. Im Deutschlandfunk spricht er über seine Freude, dank Smartphone unerschöpflich viel Musik in der Hosentasche mit sich herumtragen zu können. Mit seiner Playlist möchte er dazu inspirieren, dieses Angebot auch zu nutzen.
Gesichter Europas
Die Kiste 198 - Spaniens dunkle Vergangenheit Von Hans-Günter Kellner Es ist die Geschichte des 90-jährigen Fausto Canales und die seines Vaters, den er nie kennengelernt hat. Es ist ein langer Kampf gegen Staat, Kirche und gegen Nostalgiker des faschistischen Franco-Regimes. 1936 wurde Valerico Canales von Franco-Anhängern erschossen. Seine Leiche wurde erst verscharrt, später wieder ausgegraben und in eine Kiste geworfen. Die Kiste bekam die Nummer 198 und wurde in das sogenannte "Tal der Gefallenen" gebracht. Ein monumentales Mausoleum in der Nähe von Madrid, errichtet im Auftrag des Diktators Franciso Franco. Die Gebeine von über 33.000 Opfern des spanischen Bürgerkriegs liegen dort. Kein würdiger Ort für seinen Vater, fand Fausto Canales. Erst 2023 hatte seine Suche Erfolg. Wissenschaftler fanden die Kiste 198 und übergaben ihm die Knochen seines Vaters. Zahlreiche weitere Angehörige von Repressionsopfern warten noch.
Hörspiel
Adolf Eichmann: Ein Hörprozess Von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman Regie: Noam Brusilovsky Mit: Walter Kreye, Dirk Müller, Veit Schubert, Shelly Kupferberg, Axel Sichrovsky, Vernesa Berbo, Ramona Olasz, Aviran Edri, Orit Nahmias, Benny Claessens, Rainer Sellien, Jaron Löwenberg, Yeva Lapsker, Guy Aviad, Tamar Aviad, Lilien Voigt Ton und Technik: Kaspar Wollheim, Katrin Witt Produktion: RBB/Deutschlandfunk 2021 Länge: 55'09 Dieses Bild ging um die Welt: Adolf Eichmann, Organisator der Deportationen zur Vernichtung der europäischen Juden während der NS-Zeit, sitzt in einer gläsernen Kabine und hört über Kopfhörer die Simultanübersetzung der Anklage durch das Jerusalemer Bezirksgericht 1961. Zeuginnen und Zeugen aus allen europäischen Ländern, aus den Ghettos und aus den Todes- und Arbeitslagern berichten vom Alltag der Verfolgung und Vernichtung. In das kollektive Gedächtnis der Israelis brannte sich ein zweites Bild ein: Die ganze Nation sitzt gebannt vor den Radioempfängern. Denn zum ersten Mal in der Aufarbeitung der NS-Verbrechen blieben die Aussagen aus dem Zeugenstuhl nicht innerhalb des Gerichtssaals, sondern wurden, wie auch die Aussagen Eichmanns, die Stimmen der Anklage, der Verteidigung und der Richter, live in die Häuser und Wohnungen in ganz Israel übertragen, durch das Radio. Zum ersten Mal drang damit die Realität des Holocaust in seiner ganzen Dimension, das, was bisher oft verdrängt oder beschwiegen worden war, an die Ohren der Öffentlichkeit. Eine neue, nunmehr ausgesprochene Erzählung der Shoah brach sich Bahn. Das dokumentarische Hörspiel erzählt die Geschichte dieses Prozesses - aus Sicht der Radiomacher beim damaligen öffentlich-rechtlichen israelischen Rundfunk "Kol Israel". Adolf Eichmann: Ein Hörprozess
Atelier neuer Musik
Eine ost-westliche Ästhetik entwickeln Der malaysische Komponist Kee-Yong Chong Von Egbert Hiller Klänge und Vorgänge der Natur versteht er als maßgebliche Inspirationsquelle: Kee-Yong Chong, Jahrgang 1971, wuchs im ländlichen Süden Malaysias auf - die dortige Landschaft und ihre Geräusche beeinflussen ihn bis heute. Nach Kompositionsstudien in der Hauptstadt Kuala Lumpur und in Xi'an (China) ging er nach Brüssel. 2004 kehrte er nach Malaysia zurück, um sich mit traditioneller Musik und anderen Kunstformen Südostasiens zu beschäftigen. Als Komponist verfolgt Chong seit Langem das Ziel aus gegensätzlichen kulturellen Sphären eine Ost-West-Ästhetik zu entwickeln. In dieser sollen sich die strukturelle Dichte der westlichen Musik und die Farbintensität der asiatischen Musik durchdringen. In Werken wie "Untitled Love" für Bassklarinette und Schlagzeug oder "Endless echoes from the ancient land" für Flöte, Kristallgläser und Zuspiel spiegelt sich Kee-Yong Chongs Ansatz eindringlich wider.
Lange Nacht
"Ein kleines Ja und ein großes Nein" Eine Lange Nacht über George Grosz Von Berit Hempel Regie: Burkhard Reinartz (Wdh. v. 6./7.7.2019) Für die einen war er der traurigste Mensch Europas, für die anderen ein Gotteslästerer, für die dritten ein großer Künstler. 1893 als Georg Ehrenfried Groß geboren, ändert er zur Zeit großer Engländerfeindlichkeit in Deutschland seinen Namen in George Grosz. Als Dandy liebt er den amerikanischen Tanz Shimmy, besucht Varietés und Sportveranstaltungen. Als Künstler bringt er in spitzen Strichen gesellschaftliche und politische Abgründe auf das Papier, prangert Kriegsgräuel an und entlarvt skrupellose Bohemiens. George Grosz legt den Finger in die Wunden der Weimarer Republik, reißt den Menschen die Masken herunter und legt ihre Fratzen frei. Wegen seiner kritischen Bilder wird er in den 1920er-Jahren mehrfach angeklagt. Knapp drei Wochen bevor die Nationalsozialisten, nach der Machtübernahme Ende Januar 1933, sein Atelier und seine Wohnung stürmen, verlässt er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Deutschland. In den USA gibt er Kunstunterricht - Salvador Dali schaut kurz bei ihm vorbei - malt Dünenlandschaften und seltsame Wesen, die nur entfernt Menschen ähneln. Mit Hilfe von Alkohol versucht er seine Depressionen in den Griff zu bekommen. 1959 kehrt George Grosz nach Deutschland zurück. Der amerikanische Traum? Für ihn eine Seifenblase. In seiner alten Heimat wird der Rückkehrer gefeiert und bejubelt. Sechs Wochen nach seiner Ankunft und nach einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden, stirbt George Grosz nach einem Sturz in einem Berliner Treppenhaus.
Lange Nacht
"Ein kleines Ja und ein großes Nein" Eine Lange Nacht über George Grosz Von Berit Hempel Regie: Burkhard Reinartz (Wdh. v. 6./7.7.2019) Für die einen war er der traurigste Mensch Europas, für die anderen ein Gotteslästerer, für die dritten ein großer Künstler. 1893 als Georg Ehrenfried Groß geboren, ändert er zur Zeit großer Engländerfeindlichkeit in Deutschland seinen Namen in George Grosz. Als Dandy liebt er den amerikanischen Tanz Shimmy, besucht Varietés und Sportveranstaltungen. Als Künstler bringt er in spitzen Strichen gesellschaftliche und politische Abgründe auf das Papier, prangert Kriegsgräuel an und entlarvt skrupellose Bohemiens. George Grosz legt den Finger in die Wunden der Weimarer Republik, reißt den Menschen die Masken herunter und legt ihre Fratzen frei. Wegen seiner kritischen Bilder wird er in den 1920er-Jahren mehrfach angeklagt. Knapp drei Wochen bevor die Nationalsozialisten, nach der Machtübernahme Ende Januar 1933, sein Atelier und seine Wohnung stürmen, verlässt er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Deutschland. In den USA gibt er Kunstunterricht - Salvador Dali schaut kurz bei ihm vorbei - malt Dünenlandschaften und seltsame Wesen, die nur entfernt Menschen ähneln. Mit Hilfe von Alkohol versucht er seine Depressionen in den Griff zu bekommen. 1959 kehrt George Grosz nach Deutschland zurück. Der amerikanische Traum? Für ihn eine Seifenblase. In seiner alten Heimat wird der Rückkehrer gefeiert und bejubelt. Sechs Wochen nach seiner Ankunft und nach einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden, stirbt George Grosz nach einem Sturz in einem Berliner Treppenhaus.
Klassik live
6. Raderbergkonzert 2022/23 Franz Berwald Septett B-Dur Carl Nielsen Serenata in vano Franz Ensemble Aufnahme vom 7.3.2023 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
Heimwerk
Johann Heinrich Rolle "Lukas-Passion" für Soli, Chor und Orchester Nr. 24, Nr. 29, Nr. 32, Nr. 36, Nr. 38 Siri Karoline Thornhill, Sopran Elvira Bill, Mezzosopran Markus Schäfer, Tenor Hugo Hymas, Tenor Thilo Dahlmann, Bassbariton Matthias Vieweg, Bariton Dora Pavliková, Alt Kölner Akademie Leitung: Michael Alexander Willens