Tagestipps im Radio

Tagestipps

Samstag 18:00 Uhr NDR kultur

Hörspiel

Maryam. Kein Nachruf für euch Von Dietmar Dath Regie: Henri Hüster Musik und Songs: Sophia Kennedy Mit Sophia Kennedy, Marina Galic, Paul Behren, Jens Harzer BR/NDR 2019 Die Wirtschaftsjournalistin und Schriftstellerin Samira Weiss schreibt seit Jahren an einem Roman, in dessen Zentrum das Werk der iranischen Mathematikerin Maryam Mirzakhani steht. Mirzakhani war Professorin an der Stanford University und leistete zudem äußerst bemerkenswerte Beiträge zur Geometrie und zu dynamischen Systemen. Als erste Frau erhielt sie die begehrte Fields-Medaille, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für Mathematik. Im Alter von 40 Jahren starb Mirzakhani an den Folgen einer Krebserkrankung. Nun soll Samira für eine Zeitschrift einen Nachruf schreiben. Doch sie weigert sich. Nicht, weil sie nicht will, sondern weil sie nicht kann. 18:00 - 18:04 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel

Samstag 18:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

Heroin im Alter Eine Recherche in Hannover Von Jörn Klare Regie: Cordula Dickmeiß Produktion: Deutschlandfunk Kultur / NDR 2024 Länge: ca. 54"30 (Wdh. am 13.10.2024 Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) Wie leben Menschen, die regelmäßig Heroin und andere Drogen nehmen? Jörn Klare hat Betroffene im Alter von 50, 60, 70 und mehr Jahren getroffen. Ihre Geschichten zeigen: Es gibt leichtere Schicksale - und keinen Standardablauf der Sucht. In den 80er-Jahren machte Heroin noch Schlagzeilen. Bilder von Süchtigen waren in den Medien präsent, oft waren sie jung, und manche standen sogar für einen morbiden Heroin-Chic. Heute ist die Droge immer noch da, und viele, die damals angefangen haben, leben noch. Mit Substitutionsprogrammen, mit Mischkonsum, abstinent - jede Lebensgeschichte ist anders. Jörn Klare war in Hannover unterwegs; dort, wo Drogen verkauft werden, und dort, wo die Drogengebrauchenden leben. In sozialen Einrichtungen, in Altenheimen, oft prekär und mit ungewisser Zukunft. "Ich bin kein Müll", sagt einer von ihnen. Geschichten von Menschen, für die Heroin ein Bestandteil ihrer Biografie ist. Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radiofeatures, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch "Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche" erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück "Nach Hause gehen" (2016). Zuletzt: ",Wenn du mehr hast, als du brauchst ..." Eine Weihnachtsgeschichte aus Unna" (Deutschlandfunk Kultur 2023). Eine Recherche in Hannover Heroin im Alter

Samstag 19:04 Uhr WDR3

WDR 3 Hörspiel - Kunstpalast

Wie man Noma überlebt Von Andreas Liebmann Der Irrsinn unserer globalisierten Konsumgesellschaft Regie: der Autor Produktion: WDR 2018

Samstag 19:05 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Musik der Welt

Die Vielfalt globaler Sounds Beim Horn genommen Vom Schofar, dem Bukkehorn und anderen herrlichen Hörnern Moderation und Auswahl: Sylvia Schreiber Schon unsere Urahnen haben mit der Antilope, der Ziege oder auch dem Widder Musik gemacht. Deren Hörner (und die einiger weiterer Hornträger) wurden mit ein paar Handgriffen in Instrumente verwandelt. Ihre Melodien haben einen urigen, erdigen, beruhigenden Klang, egal ob als norwegisches Schlaflied mit dem Bukkehorn oder als Signal des Schofar zu Yom Kippur. Wir haben in "Musik der Welt" am 12. Oktober 2024 das an dem Tag stattfindende Jüdische Versöhnungsfest zum Anlass genommen und versöhnliche Melodien mit Tierhörnern und ihren weltlichen Nachfahren ausgesucht: Shofar mit Giora Feidman, Alphorn aus dem Allgäu, das Bukkehorn der Trolle oder auch die Klarinette aus Astrachan.

Samstag 20:00 Uhr HR2

Die Oper "Gunlöd" von Peter Cornelius aus Mainz

Peter Cornelius" bekanntestes Opernwerk ist "Der Barbier von Bagdad". Das hört sich eher nach komischer italienischer Oper an: Und das ist für einen bekennenden Wagnerianer recht erstaunlich. So findet sich dann doch in seinem Werk ein durch seinen Tod unvollendetes Stück namens "Gunlöd".

Samstag 20:00 Uhr SRF 2 Kultur

Hörspiel

«Wir sind schön für hässliche Leute» von Dany Boudreault Eine Jugend in der Provinz. Es gibt die Schule, das Rumhängen und das Bowling am Samstagabend. Es gibt Jungs, und es gibt Mädchen, und dazwischen: Da gibt es (noch) nichts. Doch dann geht eine Tür auf 13 eine Autotür. Ein neuer Weg eröffnet sich, unheimlich und begehrenswert 13 wie die ZukunftFür die Hauptfigur von «Wir sind schön, für hässliche Leute» endet das Einsteigen in das Auto mit einer traumatischen Begebenheit. Das Leben danach wird eine wahre Odyssee: Auf der Suche nach einer eigenen Identität, nach einem Platz in der Gesellschaft, aber auch nach dem Mann, der hinterm Steuer sass 13 und Feind und Geliebter in einem ist. Und «Odyssee» ist das richtige Wort, denn das Stück ist voll von Referenzen an die griechische Antike, durchzogen mit einem Netz aus Symbolen und symbolträchtigen Figuren. Aber auch Nana Mouskouri spielt mit, die mit ihren Schlagern der Leitstern für die Suche ist. «Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen » Im Hörspiel sprechen ein Mann und eine Frau die Hauptfigur, und der Wechsel der Identitäten bringt verschiedene Lebensentwürfe, aber auch -erinnerungen mit sich. Dany Boudreault hat schon über das Thema Genderfluidität geschrieben, bevor es in aller Munde war. Er findet dafür poetische Bilder, die nicht die Grenzen der Sprache, sondern ihren Reichtum aufzeigen. Dany Boudreault (*1983) verbrachte seine Jugend im ländlichen Quebec, in Métabetchouan am Lac-St-Jean. Er studierte an der École nationale de théâtre in Montréal. Boudreault ist ein vielbeschäftigter Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler, schreibt aber auch Gedichtbände und Theaterstücke. Nana Mouskouri war als Chanson-, Jazz- und Schlagersängerin ähnlich erfolgreich wie Madonna (was den Verkauf ihrer Platten angeht) und ist im deutschsprachigen Raum seit den 1970er-Jahren vor allem durch ihre Schlager bekannt geworden. Am 13. Oktober 2024 wird sie 90 Jahre alt. Mit: Hanna Plass und Julian Greis (Ich), Lina Hoppe (Anna), Dinah Hinz (Mutter), Martin Butzke (Fuchs) Aus dem Französischen von Wolfram Höll Musik: Ulrich Bassenge - Hörspielfassung: Susanne Janson und Wolfram Höll - Tontechnik: Tom Willen -Regie: Susanne Janson - Produktion: SRF 2018 - Dauer: 52

Samstag 20:00 Uhr NDR Blue

NDR Kultur Jazz

JazzBaltica 2024: 30 Jahre e.s.t.

Samstag 20:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Radiokrimi

Das Gesicht des Fremden (2/2) Aus dem Englischen von Carla Blesgen Von Anne Perry Mit Gerd Böckmann, Eva Kryll, Harald Leipnitz, Philipp Moog, Sonja Sutter, Axel Milberg, Stefan Hunstein, Werner Haindl, Sissy Höfferer, Christine Ostermayer, Jutta Schmuttermaier, Renate Grosser, Michael Gahr, Jochen Striebeck Komposition: Thomas Bogenberger Regie: Marina Dietz BR 1996 London, 1856: Major Grey hat den Krimkrieg überlebt, um kurz danach in seiner Stadtwohnung brutal erschlagen zu werden. Von einem geistesgestörten Einbrecher, meint seine hochadelige Verwandtschaft, denn kein normaler Mensch, geschweige denn ein Mitglied der besseren Gesellschaft, könnte gegen eine so charmante und allseits beliebte Persönlichkeit einen Groll hegen. Polizeidetektiv Monk ist anderer Ansicht. Aber sein Tatendrang ist schwer beeinträchtigt durch den Unfall, der ihm große Teile seiner Erinnerung geraubt hat. Und allmählich wächst in ihm der Verdacht, dass sein Vorgesetzter ihn mit dem Mordfall in eine üble Falle laufen lassen will. Wem aber kann der Mann ohne Gedächtnis trauen? Seinem Assistenten Evan? Oder Hester Latterley, die im Krimkrieg als Krankenschwester war und über einen erschreckend durchdringenden Verstand und beunruhigende medizinische Kenntnisse verfügt? Anne Perry, geb. als Juliet Hulme (1938-2023), britische Schriftstellerin. Beging mit 15 Jahren zusammen mit einer Freundin einen Mord, der 1994 von Peter Jackson unter dem Titel Heavenly Creatures mit Kate Winslet verfilmt wurde. Mehrere Krimi-Reihen, unter anderem über William Monk und Hester Latterly. Weitere Hörspieladaption Dunkler Grund (BR 1998).

Samstag 20:05 Uhr Deutschlandfunk

Hörspiel

Silence Deluxe Radio-Oper von wittmann/zeitblom Regie: die Autoren Mit Alice Dwyer, Jule Böwe, Linn Reusse, Sabin Tambrea, Christian Wittmann Chor: kammerchor orchi e balene Keyboard: zeitblom Komposition: wittmann/zeitblom Ton und Technik: Boris Wilsdorf Produktion: Deutschlandfunk 2023 Länge: ca. 70" Stellen Sie sich vor, es gibt einen Blackout und die Leute feiern friedlich! So geschehen 2003 in New York. Denn während der kapitalistische Realismus alles in Tätigkeit verwandelt, schafft der Blackout Möglichkeitsräume der Untätigkeit. Ein Autorenkollektiv umkreist die Utopie des Stillstands vor dem Hintergrund unserer maroden Moderne. Ist es möglich, der Zukunft wieder eine Zukunft zu bieten? Das Ziel ist ambitioniert, das Scheitern vorhersehbar, trotzdem wird unbeirrt weitergearbeitet. Inhaltliche Anleihen nehmen die Autoren bei der ersten futuristischen Oper "Sieg über die Sonne", den Spoken-Word-Artists der New Yorker Avantgarde und bei zeitgenössischen (Zukunfts-)Denkern. Musikalisch bewegt sich das Stück zwischen dramatischen Soundblöcken, entschleunigten, luziden Klangfeldern und halluzinatorischen Landschaften. Christian Wittmann, geboren 1967 in München, Schauspieler, Regisseur, Hörspielmacher. zeitblom (Georg Falk-Huber), geboren 1962 in Rosenheim, Komponist, Musiker, Autor, Produzent. Als wittmann/zeitblom realisieren sie seit 2010 zusammen Radioprojekte zwischen experimenteller Musikcollage, Radio-Oper und performativem Konzert. Außerdem erarbeiten sie audiovisuelle Installationen und Live-Performanceprojekte, auch im öffentlichen Raum. 2020 Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Audio.Space.Machine" (Deutschlandfunk/NDR/SWR in Zusammenarbeit mit der Interactive Media Foundation 2019). Zuletzt: "r_crusoe!22" (Deutschlandfunk/SWR 2021) und "Ocean World" (Deutschlandfunk/NDR 2021). Silence Deluxe

Samstag 22:00 Uhr Bremen Zwei

Sounds in concert: women in emotion: Alma Naido Quintet

Die Münchner Jazzsängerin Alma Naidu hat 2024 beim Bremer women in emotion-Festival den Auftakt gemacht. Mit ihrem Quintett kam sie am 12. September ins KITO in Bremen-Vegesack und zeigte in zwei dynamisch breit gefächerten Sets, warum sie derzeit für viele als eine der großen Hoffnungen am deutschen Jazzhimmel gilt.

Samstag 22:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Radiospitzen

Kabarett und Comedy aus Bayern "So ein Tag ...!" Eine Kabarett-Revue zur Deutschen Einheit Die Bayern 2 Radiospitzen präsentieren Humor mit Hirn: Kluges Kabarett, witzige Comedy, scharfe Satire. Wir berichten über Aktuelles aus der deutschen, internationalen und insbesondere der bayerischen Kabarett- und Comedy-Szene. Wir heben hörenswerte Archivschätze, erinnern an beliebte Klassiker und entdecken vielversprechende Talente auf Kleinkunstbühnen in ganz Bayern. Moderation: Caro Matzko Wiederholung von 15.05 Uhr

Samstag 23:00 Uhr radio3

The Voice

Moderation: Ortrun Schütz Lady Blackbird Die dunkle, mächtige Soul Stimme der US Amerikanerin Lady Blackbird begeistert rund um die Welt. Selbst beim Montreux Jazz Festival durfte sie ihr Debut Album "Black acid Soul" mit vergessene Jazz und Folk Songs live präsentieren zu getupften Klängen akustischer Instrumente. Jetzt gibt es endlich ihr zweites Album! "Slang Spirituals" heißt das, und darauf versucht Lady Blackbird ihre christliche Prägung und ihre queere Identität gesanglich in Einklang zu bringen - mal zu soulig gefühlvollen Orchesterarrangements, mal als Folk Storytelling mit Fingerpicking oder als euphorisches Gospel Empowerment. Dabei ist sie inhaltlich ehrlich und authentisch, ohne Rücksicht auf Verluste.

Samstag 23:03 Uhr SWR Kultur

Ohne Limit (bis 2 Uhr)

Wallensteins Tod SWR Kultur Klassikerbühne Hörspiel nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Schiller Mit Friedrich Valk, Paul Hoffmann, Rolf Henniger u. v. a. Komposition: Rolf Unkel Hörspielbearbeitung und Regie: Leopold Lindtberg (Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1955) Schillers "Wallenstein Tod", der dritte und eigenständige Teil seiner Trilogie über den böhmischen Feldherrn, spielt 1633/34 während des 30-jährigen Kriegs. Die klug gekürzte Fassung des jüdischen Exilanten Leopold Lindtberg von 1955 verzichtet weder auf das Pathos von Schillers Sprache noch auf seinen gnadenlosen Realismus bei der Zeichnung der Gesetze der Macht in Zeiten des Krieges. Als wäre es von heute, rückt das Hörspiel die Fragen nach der Loyalität gegenüber Familie und Vorgesetzte und nach dem Beginn menschlicher Hybris ins Zentrum.

Samstag 23:05 Uhr Deutschlandfunk

Lange Nacht

Verwurzelt in der Zukunft Die Lange Nacht der italienischen Literatur Von Maike Albath und Shelly Kupferberg Regie: Hans Dieter Heimendahl Aufzeichung vom 11.10.2024 im Comedia Theater, Köln Pronti - via, es geht los! Den ersten Querschnitt durch die aktuelle italienische Literatur bietet die "Lange Nacht" schon vorab - der Ehrengast Italien präsentiert sich auf der Frankfurter Buchmesse 2024 unter dem Motto "Verwurzelt in der Zukunft". Da gibt es den Monolog eines Insassen des Jugendgefängnisses von Neapel in "Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer". Die Autorin Francesca Maria Benvenuto, gebürtige Neapolitanerin und Strafrechtlerin, erteilt einem minderjährigen Mörder das Wort, der kaum etwas anderes kennt als Gewalt. Gewalt war für den Helden des autobiografischen Romans "Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand" von Marta Barone ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele - dass der Mann ein Linksextremist war, ahnte die Erzählerin nicht. Auf die Spuren ihres Vaters, der während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Ukraine kämpfte, begibt sich auch Francesca Melandri in "Kalte Füße" und nimmt ein verdrängtes Kapitel der italienischen Geschichte in den Blick. Eine Chronik des ländlichen Italiens aus Sicht der Frauen fächert Ginevra Lamberti in "Der Aufruhr unserer Herzen" auf. Und Igiaba Scego macht ihre somalische Herkunft zum Thema und schildert in ihrem autofiktionalen Roman "Kassandra in Mogadischu" die Verwerfungen der Diaspora. Politisch wach, formal vielfältig und weiblich präsentiert sich die italienische Literatur im Comedia Theater in Köln im Gespräch mit Maike Albath und Shelly Kupferberg.

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