Wer kann schon von sich behaupten, als kleines Kind von Louis Armstrong auf dem Arm herumgetragen worden zu sein? Catherine Russell!
Ihr Vater Luis Russell war viele Jahre lang Armstrongs musikalischer Direktor, ihre Mutter eine erfolgreiche Jazzbassistin und Sängerin. Man kann wohl behaupten: Catherine Russell ist der Jazz in die Wiege gelegt worden. Und sie macht was draus! Als Sängerin mittlerweile mehrfach Grammy-nominiert, hat sie jetzt ein Duoalbum mit dem jungen, hochbegabten Pianisten Sean Mason herausgebracht: "My Ideal" ist eine tiefe Verbeugung vor den Wurzeln des Jazz, zeitlos klassisch, eine Feier der afroamerikanischen Musikgeschichte von James P. Johnson bis Ray Charles.
Das und mehr Musik grenzenlos gibt's in dieser Ausgabe auf die Ohren.
Nein, dieser Mann lässt sich ungern in die Karten schauen. Sein echter Name? Ein gut gehütetes Geheimnis. Sein Gesicht? Konsequent verborgen hinter einer kunstvollen Stier-Maske aus dem sardischen Karneval. Aber Klavier spielen kann er, dieser Lambert, und wie!
Der ausgebildete Jazzpianist fasziniert seit Jahren die europäische Neo-Klassik-Szene, was bei weitem nicht nur seiner kunstvollen Mimikry zuzuschreiben ist, sondern schlicht auch seiner Spielkunst. Bei seinem jüngsten Projekt hat er die Musik zu einem britischen Kriminalfilm geschrieben - der dann nie gedreht wurde (jedenfalls nicht mit seiner Musik). Aber weil diese Musik ja nun schon mal in der Welt war und auch ohne die Bilder funktioniert, veröffentlicht Lambert sie jetzt unter dem Titel "Actually Good" als Album.
Da hören wir heute rein, spielen aber auch Musik von Ousmane Touré aus Mauretanien, der britischen Geigerin Sophie Solomon, der unvergessenen Lhasa de Sela, von Kultband Piirpauke aus Finnland und dem sp...
Trotz des Namens kommt der Pianist Evaristo Pérez aus der Schweiz. Er wurde 1990 in Genf geboren und bewegt sich musikalisch im Grenzbereich zwischen Jazz und Klassik.
Jetzt ist sein erstes Solo-Album bei Galileo Music erschienen, mit vornehmlich ruhig-besinnlichen Stücken, die eine Tür zur Fantasie öffnen wollen, um den eigenen Gedanken und Gefühlen kontemplativ freien Lauf zu lassen.
Außerdem gibt’s an der Hörbar einen irischen Herumtreiber, besungen von Cara Dillon, Mikis Theodorakis neu interpretiert, Bands mit seltsamen Namen wie “Les Ogres de Barback” und einen Klassiker von Coldplay, gespielt auf zwei Celli.
Seit gut 20 Jahren machen die Sängerin Susanne Menzel und der Pianist Klaus Ignatzek zusammen Musik und auch auf ihrem neuen, inzwischen sechsten gemeinsamen Album "View from above" bekommt man wieder das geboten, wofür man sie kennt und liebt - gepflegten, schnörkellosen Jazz mit einer perfekt eingespielten Band und fein ausgehörten Soli.
Außerdem mit dabei in der heutigen Hörbar: Kontrabass-Tausendsassa Renaud Garcia-Fons, Tcheka von den Kapverden, skandinavisches Crossover mit "Okra Playground" und ein Rheinländer, der klingt, als wäre er in Westafrika aufgewachsen…
"Ami" - Musik von den Kapverden, von einer der zentralen Figuren des Musiklebens dort: Mário Lúcio. Er ist Songschreiber, er ist Poet und Sänger, Maler übrigens auch. Außerdem war er vier Jahre lang Kulturminister seines Landes - das zeigt schon ein bisschen seinen Stellenwert auf diesem Inselstaat.
Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt. Am Hörbar-Tresen: Bianca Schwarz (Moderation) | Barkeeper: Martin Kersten (Musikauswahl) | (Produktion: hr2-kultur)